Vor zehn Jahren wurde Gwens Mutter ermordet, nur ihren Vater hat sie noch. Doch kurz nachdem er zu einer Geschäftsreise nach Paris aufgebrochen ist, stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür und erzählen eine unglaubliche Geschichte: Ihr Vater ist eigentlich CIA-Agent – und bei einem Einsatz spurlos verschwunden. Wurde er entführt? Wollte er dem Geheimdienst den Rücken kehren?
Als die Ermittlungen eingestellt werden, macht Gwen sich selbst auf die Suche. Eine gefährliche Reise über mehrere Kontinente beginnt, immer dem Zentrum der Gefahr entgegen. Und Gwen erkennt: Wenn man seine Gegner besiegen will, muss man mindestens so hart und grausam werden wie sie!
Heute, am offiziellen Erscheinungstag von Cruelty, bekommt ihr direkt meine Meinung zu diesem Thriller!
Erst einmal was zum Äußeren:
Von vorne wirkt es harmonisch, die verschiedenen Lila-Schattierungen und der orange Titel sind definitiv ein Eye-Catcher.
Was man hier allerdings nicht sieht, ist der Eye-Catcher schlechthin:
ein knall-orange-farbener Buchschnitt!
Jetzt aber zu meiner Meinung:
Dieser Thriller lässt sich unglaublich schnell lesen, ich habe die 430 Seiten in 3 Tagen gelesen.
Wir lesen davon, wie Gwen alles unternehmen will, um ihren Vater zu retten, und wir begleiten sie auf ihrer Reise durch Paris, Berlin und Prag - aber nicht durch die Stadtteile, die Touristen kennen & lieben.
Die Handlung zieht sich über einen sehr langen Zeittraum hinweg und folgt nicht dem klassischen Schema "Mord - ermitteln - Mörder/entführte Person finden".
Stattdessen gibt es gelegentlich in einem kleinen Nebensatz Informationen, dass mehrere Wochen vergehen vergangen sind.
Wie man das findet, bleibt jedem selbst überlassen.
Was mir allerdings etwas negativ in Erinnerung bleiben wird, ist die Entwicklung der Protagonistin.
Während oft die fehlende Entwicklung bemängelt wird, kritisiere ich hier das Gegenteil:
Gwendolyn benimmt sich im Laufe der Geschichte immer Erwachsener, sie schlägt sich gut, lernt dazu - aber für ein 17-jähriges Mädchen, das bisher ein recht behütetes Leben geführt hat, war sie mir zu... tough? Brutal? Vor allem aber eins: kaltblütig.
Sie selbst bemerkt die Veränderungen an sich allerdings auch, sie bennent sie sogar.
"Cruelty", so nennt sie den neuen Wesenszug, den sie wie einen zweiten Menschen benennt, eine Art zweite Gwendolyn.
Für mich ist dieser Thriller in diesem Punkt etwas ins absurde gerutscht, aber ansonsten war es wirklich spannende Unterhaltung!
"Nachdem ich sein Dinnerjackett aus der Plastikhülle der Reinigung genommen, seine Manschettenknöpfe in einer der Schubladen gefunden und in seinem Herrenladen eine neue Fliege gekauft habe, eilen Cruelty und ich davon, um die Welt in Schutt und Asche zu legen."
"Als nächstes kommen die Accessoires, die ich für diesen Kostümball benötige.
Taubengraue, ellenbogenlange Handschuhe aus Paris. Eine schwarze, perlenbesetzte Clutch aus Mailand.
Braun-gelbe Kapseln mit Rattengift aus Nordkorea."
Insgesamt 4 solide Sterne!
✪✪✪✪
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen