Erin Easter weiß genau, was sie will: schnell ihren Abschluss machen, und dann nichts wie weg aus dieser verdammten Kleinstadt. Irgendwo ganz von vorne anfangen. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sich plötzlich Weston Gates für sie interessieren könnte, dessen verführerische grüne Augen ihr Herz schon seit Jahren höherschlagen lassen. Dann stellt ein tragischer Unfall Erins Leben völlig auf den Kopf und bringt sie und Weston näher zusammen. Aber allmählich muss Erin sich fragen, ob sie all das, wovon sie immer geträumt hat, wirklich will …
Der Leser wird mit dem ersten Satz direkt in die Handlung hinein geschmissen.
Das ist nicht untypisch für Jamie McGuire, aber in diesem Fall ist es leider nicht besonders gelungen.
Deshalb war Kapitel 1 etwas anstrengend zu lesen und hat keinen Spaß gemacht. Das hat sich aber in den nächsten Kapiteln stark verbessert ❣
Weston ist sympathisch, keine Frage, aber bei ihm hat mir ein wenig das Motiv gefehlt - warum nähert er sich Erin grade jetzt an? Im Laufe der Geschichte erfahen wir zwar mehr über sein Motiv, aber so 100%-ig konnte mich das leider auch nicht überzeugen.
Erin ist eine sehr starke Persönlichkeit, sie lässt sich nicht unterkriegen, das hat mich sehr beeindruckt.
Was mir allerdings im Laufe der Geschichte - negativ - aufgefallen ist, sind ihre Gefühle. Beziehungsweise das Fehlen eben dieser! Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben, sollte also eigentlich Erins Gedanken und Gefühle darstellen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, zwar in ihrem Kopf zu sein und ihre Gedanken zu kennen - aber keine Spur von ihren Gefühlen! Da hat sie mich gelegentlich an eine Art Marionette erinnert.
Den Anfang der Beziehung von Erin und Weston fand ich nicht sehr durchdacht, als die beiden zusammen gekommen sind, waren sie wirklich ein super süßes Pärchen, aber davor... Wie kann man innerhalb weniger Seiten von "quasi Unbekannte" zu "beste Freunde" springen? Und kurz darauf ein Paar werden?
Der Beginn dieser Beziehung kam mir leider viel zu schnell und war stellenweise auch etwas unglaubwürdig. Es kam mir so vor, als wollte Jamie McGuire, von deren Büchern ich eigentlich ein riesiger Fan bin, die beiden unbedingt im ersten Drittel des Romans zusammen bringen. Nur leider ist ihr das nicht so wunderbar gelungen - manchmal ist es eben doch "gut Ding will Weile haben".
Im ersten Teil gab es zwei sehr überraschende Ereignisse. Das erste davon hat mich wirklich extreeem überrascht, damit hätte ich im Leben nie gerechnet.
Die zweite Wendung habe ich allerdings schon erahnt, da gab es zu Beginn einen nicht sehr subtilen Kommentar von Erin, die zu dem Zeitpunkt jedoch noch unwissend war...
Es gibt 5 Phasen der Trauer:
Verdrängung, Wut, Verhandeln, Trauer und Anerkennung.
Nach dem ersten schockierendem Erlebnis (ich möchte niemanden spoilern), welches eigentlich eine Menge Reaktionen und vor allem Gefühle hervorrufen sollte, stecken scheinbar alle handelnden Charaktere im Stadium 1, Verdrängung, fest.
Auf dieses einschneidende Erlebnis hat niemand "angemessen" reagiert, alle haben getan, als ob nichts gewesen wäre, und sind wieder in ihren Alltag zurückgekehrt, dabei war dieses Ereignis bei weitem keine Lappalie. Deswegen hat mich das Buch in dieser Hinsicht ein wenig enttäuscht.
Was positiv war: Jamie McGuires Schreibstil. Auch wenn Plot und Charaktere nicht ganz ausgearbeitet waren, war es der übliche, süchtig-machende-Jamie-McGuire-Stil, der mich auch dazu bewogen hat, das Buch gelegentlich nicht mehr aus den Händen legen zu wollen.
Diese Geschichte scheint das Buch der seltsamen Spitznamen zu sein - ich meine, "Zuckererbse" und "Zuckerbiene"? :D
Da würde es mich wirklich sehr interessieren, wie die in der Original Fassung lauten.
Mein Fazit
Wie man mir vielleicht angemerkt hat, bin ich möglicherweise ein wenig zwiegespalten, was dieses Buch betrifft. Im einen Moment wollte ich es nicht mehr weg legen, im anderen Moment hätte ich es gerne an die Wand geworfen.... Tja.
Ich habe mich schlussendlich dazu entschieden, diesem Buch 3,5 von 5 Sternen zu geben.
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