Inhalt:
Greta Lorenz soll ihren Chef, den attraktiven aber unnahbaren Hotelmanager Duncan Sommerset, auf eine Geschäftsreise nach Kanada begleiten. Auf Whale Island, wo die Brandung an die schroffe Küste donnert und Buckelwale ihre Kreise ziehen, betreibt seine Familie ein kleines Hotel. Als Greta für Duncans Ehefrau gehalten wird, und er sie bittet, das Spiel mitzuspielen, bekommt die Reise eine ganz neue Wendung. Umgeben von herzlichen Menschen und atemberaubender Natur wird die wilde kleine Insel für Greta schnell zu dem Zuhause, nach dem sie sich schon ihr Leben lang gesehnt hat. Längst sind ihre Gefühle für Duncan echt. Doch empfindet er auch so für sie? Und warum hat er die Insel vor Jahren so überstürzt verlassen?
Heimkehr nach Whale Island beginnt erstmal in New York, wo wir vor allem Greta schon ein bisschen kennenlernen. Ich hatte am Anfang ein wenig Schwierigkeiten mit der Handlung - und auch den Protagonisten und wiederum deren Handlungen. Greta schwärmt ein wenig für ihren verheirateten Chef, wovon der aber nichts weiß - aber ganz unabhängig davon fordert er sie dazu auf, ihn auf eine Geschäftsreise zu begleiten. Das war auch nicht die höflichste Einladung zu einer Dienstreise, die zwar Arbeit ist, aber weit über ihre Arbeitszeiten hinausgeht, aber gut. Sobald die beiden kanadischen Boden unter den Füßen haben und sich in ihrem Mietwagen in Richtung Whale Island begeben, ändert sich die Atmosphäre und wird entspannter - und eine winzig kleine Eisschicht von Duncan schmilzt bereits. Aber nur eine winzig kleine, denn früher als geplant begegnet er seinen Eltern, die Greta für Duncans Frau halten, was er auch nicht widerstellt. Das seine Eltern ihm die Lüge abnehmen, hat mich am Anfang sehr stark irritiert, aber das wurde tatsächlich im Laufe der Geschichte noch plausibel erklärt.
Und dann müssen die beiden ein verliebtes Pärchen mimen! Inklusive gemeinsamen Zimmer - nicht die einfachste Situation für Chef und Angestellte... Die ersten Kapitel sind auch alle aus Gretas Perspektive erzählt, aber ab und zu schmuggelt sich ein Kapitel aus Duncans Perspektive dazu, das fand ich sehr erfrischend, da er sich ja doch eher geheimnistuerisch und verschlossen gibt.
Erfrischend war aber auch Duncans Familie, die ihn mal mehr, mal weniger herzlich aufgenommen hat. Die unterschiedlichen Reaktionen und Verhaltensweisen haben auf jeden Fall neugierig gemacht, was genau hinter Duncans Verschwinden von Whale Island steckt, vor allem die unterschiedlichen Reaktionen seiner Geschwister. Die beiden machen aber generell sehr neugierig, was gut ist, denn um sie wird es in den nächsten beiden Bänden gehen! Aber nicht nur Duncan hat Geheimnisse, auch Greta hütet welche. Die verbirgt sie zwar nicht aktiv, Miriam Covi lässt uns aber nur Stück für Stück an ihrer Vergangenheit und an dem Päckchen, das sie zu tragen hat, teilhaben.
Duncan handelt zu Beginn mehrere Male sehr unüberlegt - und wundert sich dann, dass er plötzlich ein paar Probleme am Hals hat...! Aber gut, hätte er wohlüberlegt und durchdacht gehandelt, hätten wir jetzt auch kein Buch. ;) Allerdings hat es mich ein wenig gestört, dass die Situation am Anfang schon sehr konstruiert wirkt, hätten die Figuren ein bisschen mehr kommuniziert und umsichtiger gehandelt, wäre alles ganz anders gekommen. Die ersten Kapitel haben mir auch deshalb nicht ganz so gut gefallen und am Schluss gab es ebenfalls eine Entwicklung, die mir nicht sonderlich gefallen hat, die ich aber nicht spoilern möchte. Insgesamt ist das Buch mit ungefähr 570 Seiten sehr lang, es wäre okay gewesen, das ein oder andere Kapitel zu kürzen oder wegzulassen. Der Mittelteil war allerdings sehr emotional, das hat Miriam Covi wirklich gut umgesetzt. Das Setting ist auch wirklich wundervoll, Whale Island ist ein kleines, aber sehr schönes Fleckchen Erde. Mit der Liebesgeschichte habe ich mich allerdings auch ein wenig schwer getan. Das liegt zum einen daran, dass die wachsenden Gefühle der beiden Protagonisten füreinander mich nicht immer erreicht haben, und zum anderen ist es der Tatsache geschuldet, dass es einen leicht negativen Beigeschmack hat, dass Duncan auf dem Papier nach wie vor verheiratet ist. Ich bin auch nicht sicher, wie objektiv ich das betrachte - ich habe nämlich bereits drei Bücher von Miriam Covi gelesen und war bisher mehr als begeistert, vor allem auch von den Romanzen und den Gefühlen, die Miriam erzeugt hat. Da können Greta und Duncan für mich leider nicht so richtig mithalten.
Insgesamt ist Heimkehr nach Whale Island ein Reihenauftakt mit einigen guten Momenten und einigen Schwächen, der aber durch das wundervolle Setting und interessante Nebencharaktere Lust auf Band 2 und 3 macht!
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