Sonntag, 5. Februar 2017

Die Terranauten ~ T. C. Boyle

Inhalt:
In einem geschlossenen Ökosystem unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren in den USA den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von „Ecosphere 2“ verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als sei es eine Reality-Show. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität – auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist. Und es kommt, wie es kommen muss: Der smarte Ramsay verliebt sich in die hübsche Dawn – und sie wird schwanger. Kann sie das Kind austragen?


Der Klappentext hat mich von Anfang an fasziniert.
8 Menschen, 4 Frauen und 4 Männer, für 2 Jahre unter einer Glaskuppel in ihrer eigenen Welt eingesperrt - nichts und niemand darf rein, nichts und niemand darf raus.


Erzählt wird die Geschichte aus 3 Perspektiven:
Zum einen von Linda, die es nicht ins endgültige Team der Terranauten geschafft hat und nun dafür zuständig ist, die Ereignisse in der Kuppel zu beobachten und in 2 Jahren die nächste Chance bekommen soll.
Zum anderen von Dawn - Lindas bester Freundin, die sich völlig der Mission verschrieben hat.
Und dann wäre da noch Ramsay, Frauenheld und inoffizieller Anführer.

Dieses Buch besticht nicht durch seine Actionszenen, tatsächlich sind solche kaum vorhanden.
Deswegen zogen sich die 600 Seiten auch gelegentlich sehr.

Faszinierend war allerdings der psychologische Aspekt und die Beziehungen unter den Terranauten sowie zu den Leuten, die draußen geblieben sind.

Eifersuchtsdramen, der Druck der Öffentlichkeit, die schwierige Situation innerhalb der Kuppel - sowohl was die Lebensumstände, als auch die Beziehungen untereinander angeht:
Insgesamt haben wir damit viel Konfliktpotenzial, das teilweise genutzt wurde, aber teilweise auch eben nicht.
Der Roman ist zwar lang, dabei aber auch streng fokussiert auf Linda, Dawn und Ramsay.
Über die Mit-Terranauten bekommen wir nur oberflächliche Informationen, vielleicht hätte es der Geschichte gut getan, sich beispielsweise etwas weniger auf Linda und ihre Missgunst zu konzentrieren.

Das Ende war zwar vorhersehbar, hat mir aber dennoch gut gefallen.


Insgesamt gebe ich diesem faszinierendem, aber dennoch zähem Roman 4 Sterne!
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