Freitag, 22. April 2016

Nur ein Tag ~ Gayle Forman

Inhalt:
Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18-jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.




Coverliebe!
Nur ein Tag ist "Band 1 des Roman Duos". Die Fortsetzung heißt "Und ein ganzes Jahr" und obwohl beide Cover zusammen ein wunderschönes Herz ergeben, werde ich mir den zweiten Teil höchstwahrscheinlich nicht zulegen - warum, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Ob Allyson klug handelt, als sie sich mit Willem, einem völlig Fremden in den Zug setzt, darüber lässt sich durchaus streiten.
Dieser Gedanke kommt auch ihr das ein oder andere mal und obwohl diese permanenten, immer wieder kehrenden Zweifel mich ein wenig genervt haben, waren sie verständlich.
Und natürlich tauchen sie auch wieder auf, als Willem am nächsten Morgen verschwunden ist. 
Ist ihm etwas zugestoßen? Hat er alles nur vorgespielt?  All diese Fragen stellt Allyson sich verzweifelt, monatelang.
Mich hat es überrascht, wie sehr sie in den folgenden Monaten in ihrer Depression versunken ist. 
Sie hat nicht nur 2, 3 Monate getrauert und nur so vor sich hin gelebt, nein, sie war über ein halbes Jahr apathisch. Dieser Leseabschnitt hat mir nicht gefallen.
Das Ganze ging mir zu weit - sie hat nicht mal ihr Bett bezogen in ihrer neuen Wohnung im Studentenwohnheim?! 
Allysons heftige Reaktion wäre vielleicht verständlicher gewesen, wenn nicht so eine Distanz zwischen mir und der Protagonistin geherrscht hätte. 
Immer wenn ich grade mal dachte, "jetzt hab ich dich", wenn ich mich kurz mit ihr identifizieren konnte, ist sie mir sofort wieder entglitten.

Und apropos unsympathisch - ihre Mutter. Wobei "Mutter-Monster" hier die treffendere Formulierung wäre.
Diese Frau treibt "Überfürsorglichkeit" in ganz neue Dimensionen, und das nicht auf eine süße Art und Weise. "Einfühlsamkeit" oder "Zurückhaltung" scheinen Fremdwörter für sie zu sein.

Zu Willem kann ich leider gar nicht viel sagen - nach diesem Tag in Paris hatte er nur noch eine Rolle in Allysons Gedanken.
Er ist mysteriös, übt aber sowohl auf Allyson als auch auf die Leser eine gewisse Anziehung aus - wer würde nicht wollen, dass ein gut aussehender junger Mann dich auffordert, einen Tag in der Stadt der Liebe und des Lichts mit ihm zu verbringen?
Wann und wie er allerdings wieder auftaucht verrate ich aber an dieser Stelle nicht!

Die Idee vom Ausbrechen, von dem Tag in Paris, das alles hat mich fasziniert und dazu gebracht, mich für die Leserunde auf Lovelybooks.de zu bewerben.
Und ich muss leider sagen, es hat mich passagenweise enttäuscht.
Der Anfang ist fast schon magisch, aber eben auch nur fast, etwas hat immer gefehlt. Und als Allyson und Willem nicht mehr zusammen sind, sondern getrennte Wege gehen, da hat nicht nur ein wenig, sondern viel gefehlt.
Allyson hat viel durch gemacht und zum Ende hin endlich ihr Leben selbst in die Hand genommen - aber dass das so lange gedauert hat sowie die Distanz zur Protagonistin haben das Lesen und Genießen des Romans erschwert.

In Teil 2 erfahren wir, wie es Willem in diesem Jahr ergangen ist.
Und so sehr es mich auch reizt, diese Cover mit den sich ergänzenden Cover im Regal stehen zu haben, glaube ich nicht, dass ich mir das Buch kaufen werde.

Mein Fazit

Ich hatte mir so viel erhofft und wurde leider ein wenig enttäuscht - 
3,5 von 5 Sternen



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen